region/Bezirk Schwaben und Region

Naturpark Augsburg, Blick ins Zusamtal, 2012-02-09
Wikipedia, Public Domain CC0 1.0

 

22.7.2021
Marktgemeinderat Meitingen beschließt Bebauungsplan
Für die Lechstahlwerke soll geschützter Bannwald gerodet werden
Das Bannwald-Bündnis kämpft weiter. Undurchsichtige Strategie der Max-Aicher-Gruppe

Der vermutliche Milliardär Max Aicher geht nun daran, viele Hektar wertvollen, staatlich geschützten Bannwald in Herbertshofen bei Meitingen zu roden. In einer öden, langen und völlig unspektakulären Sitzung genehmigte der Meitinger Marktgemeinderat, eisern im Griff des Stahlunternehmens, nun diese Schandtat. Die Proteste des Bannwald-Bündnisses am Tag der Entscheidung blieben überschaubar. Das baurechtliche Verfahren ist kompliziert und weniger überschaubar. Der lange Widerstand der Bürgerinitiativen erzwang doch einige Hürden und vor allem zeitliche Verzögerungen. Wir wollen uns die Berichterstattung der Augsburger Allgemeinen ansehen, die allerdings – um größere Unruhe zu vermeiden – fast nur in der Ausgabe Land Nord stattfand. Wir wollen uns auch die Berichterstattung der Zeitung in der Stadtausgabe näher ansehen, die das Geschehen in Meitingen weitgehend ausblendet. Wir erhielten einen knappen Bericht eines Aktivisten der Initiative „Wald statt Stahl“ über die Aktionen in diesem Jahr. Wir geben einen knappen Überblick über den Widerstand seit 2019 und bringen im Anhang die beiden zentralen Stellungnahmen der Meitinger Initiativen, die seit 2019 vorliegen und jetzt bei der Sitzung des Marktgemeinderats „behandelt“ wurden. Sie stammen von der Aktionsgemeinschaft zum Erhalt der Lebensqualität im Raum Meitingen e.V. (AGL) und der Bürgerinitiative Lech-Schmuttertal e.V. und sind grundlegend für den weiteren Widerstand. Der Bund Naturschutz erwägt eine Klage und das Bündnis „Wald statt Stahl“ eine Schutzbesetzung des Lohwalds. … weiter

 

Es begann als Machtkampf zwischen Alfons Zeller und Alfred Sauter (unten). Dann setzte sich Josef Miller (oben) durch.

Beate Merk, Favoritin für das Amt der Bezirkstagspräsidentin. Stoiber denkt noch über ihre „Verwendung“ nach. Ob sie sich verwenden läßt?

Bilder: Josef Miller und Alfred Sauter: Gerd Seidel (Rob Irgendwer), CC-BY-SA-3.0. Beate Merk: Michael Lucan, CC BY-SA-3.0

Anmerkungen zur Landtagswahl 2003 in Bayern (Teil III)

Der Bezirk, das unbekannte Wesen

Im Bezirk kam es trotzt des blendenden Wahlergebnisses zu einer schweren Fehde in der CSU. „Es raucht bis unters Dach“, schrieb die Augsburger Allgemeine nach einem Treffen der 19-köpfigen Landtagsriege der schwäbischen CSU in Königsbrunn. Dabei dürfte es neben alten Rechnungen zwischen Sauter und Stoiber und einem anstehenden Generationenwechsel vor allem um den Einfluss der schwäbischen CSU auf die Landespolitik gegangen sein. Dieser Einfluss ist bekanntlich sehr schwach. Formal ging es um die Wahl des Sprechers der CSU-Landtagsabgeordneten aus Schwaben. ...

Das große Problem für die SPD ist, dass sie in der Fläche Schwabens in wichtigen Gebieten nicht mehr vertreten ist. Ihre fünf Landtagsabgeordneten stammen aus Augsburg/Stadtbergen, Memmingen und Kempten. In Nordschwaben, Mittelschwaben (Ulmer Raum) und im südlichen Allgäu bis Bodenseeraum ist die SPD nicht mehr vertreten. Das kann üble Folgen für die Regionalpolitik im Landtag und für die Regionalpolitik in der SPD haben. Für die Bevölkerungen in diesen Landstrichen ist Landespolitik über die SPD nicht mehr greifbar, damit geht Landespolitik in der Fläche ein stückweit ganz verloren, d.h. Diskussion, Information und Interesse an Landespolitik. Die Rückwirkungen dieses Zustands sind noch gar nicht abzusehen. ...

Obwohl Erwin Huber kurz vor der Wahl noch dementierte, an eine Abschaffung der Bezirke sei nicht gedacht, ist schon lange was dran. Und die CSU-Spitze kann niemand erzählen, in der Deregulierungskommission zur „Entbürokratisierung“ Bayerns sei nicht daran gedacht worden. Prompt nach den Landtagswahlen kommt vom Bund der Steuerzahler in Gestalt des Augsburger CSU-lers Rolf von Hohenau der Vorstoß, die Bezirke aus Kostengründen abzuschaffen. Das christlich-soziale Blaublut geht dabei noch weiter als die REPs. Diese forderten in ihrem Landtagswahlprogramm die Auflösung der Bezirkstage (!) und die Reduzierung der Regierungsbezirke auf drei in Bayern.

Die Augsburger Allgemeine berichtet: „Begrüßt wurde vom Steuerzahlerbund die Initiative der Bayerischen Staatsregierung zum Abbau von Bürokratie. Allerdings gehe diese noch nicht weit genug. Statt nur einzelne Aufgaben bei den „Mittelbehörden“ abzubauen, sollten die Bezirke völlig abgeschafft werden.“ Die bayerischen Bezirke haben sich anscheinend zu einer Sperre für zentrales Durchgreifen der Staatskanzlei im Namen globaler Konzerne entwickelt. Sie stehen quer zur Globalisierung und dem Trend zur Metropolenbildung in Großwirtschaftsräumen. ...

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22.07.2021  Für die Lechstahlwerke soll geschützter Bannwald gerodet werden. Das Bündnis kämpft weiter
05.10.2003  Zur Landtagswahl in Bayern: Der Bezirk, das unbekannte Wesen – Teil III


   
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