Umkämpftes Syrien

„Es handelt sich um eine große Intrige, die aber nicht von den Leuten kommt, die aufgestanden sind.“

„ … die Freiheit der ganzen Welt ist nichts im Vergleich zu einer Träne, die auf der Backe eines syrischen Flüchtlingskindes gefriert.“ Gespräch mit dem syrischen Künstler Duraid Lahham in Al Maydeen

Übersetzung Diana Wittmann

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Wir wollen hier von einer Sendung mit dem syrischen Künstler Duraid Lahham[1] im panarabischen Sender Mayadeen[2] berichten, die am 7. Januar 2014 ausgestrahlt wurde.[3] Der Sender Al Maydeen will u. a. ein Gegengewicht schaffen gegen die Syrienberichterstattung von Al Jazeera, die von Katar aus gesteuert wird. Den Hinweis auf diese Sendung bekamen wir dankenswerterweise von Manfred Ziegler, der mit http://www.balqis.de/index.html] eine hochinteressante Webseite betreibt, die sich fernab vom Mainstream mit den Entwicklungen in den arabischen Ländern befasst. Die Übersetzung der Sendung machte Diana Wittmann für uns, eine arabisch sprechende Palästinenserin, die es schon vor langer Zeit nach Augsburg verschlagen hat.

Lahham wurde in besagter Sendung als Künstler und Comedian vorgestellt, der nicht unumstritten ist, aber bekannt vom Atlantik bis zum Roten Meer. Er hatte zunächst an der Universität in Damaskus Physik und Chemie studiert und als Lehrer gearbeitet, bevor er 1960 Schauspieler wurde.

Er wurde gefragt, wie seine innere Verbindung zu seiner Heimat Syrien sei. Abu Sami, dessen tragische Rolle er als Schauspieler übernommen hatte, habe sich sogar den Steinen in Syrien verbunden gefühlt. So gehe es ihm auch, sagte Lahham. Ob er trotz der Bombardierungen und Angriffe auf Syrien bleiben oder auswandern wolle? Er werde bleiben, denn es werde von der Bevölkerung auch beachtet, ob er bleibe oder nicht. Es werde nach ihm gefragt und er sei auch in gewissem Sinne ein Hoffnungsträger.

Sendung mit Duraid Lahham (links) auf Al Mayadeen, 7.1.2014 Screenshots von YouTube http://www.youtube.com/watch?v=PUcGV1QuJ-4

Zurzeit befindet sich Lahham in Damaskus, aber er hat auch viele Verbindungen nach Beirut und wurde danach gefragt. Er sei ein Freund der Libanesen, seine Mutter komme daher. Beirut und der Libanon seien immer Orte für Leute gewesen, die ihre Stimme erheben. Er habe im Libanon viele Künstler, Journalisten und auch Politiker kennengelernt und seinen Horizont erweitert. Immer, wenn er eine Wut im Bauch gehabt habe über bestimmte Verhältnisse in Syrien, sei er in der Libanon gefahren zu seinen Freunden und dann am gleichen Abend wieder zurück.

Sie hätten – auch früher – immer viel diskutiert über Themen wie Demokratie und Freiheit. Wichtig scheine ihm dabei, auch andere Meinungen zu respektieren und nicht als feindlich zu betrachten. Es sei bedauerlich, dass in diesem Prozess sich jetzt die Regierungsmacht und die Opposition so scharf getrennt haben. Er habe schon seit den sechziger Jahren in der Opposition gewirkt und sei neben der Demokratie und Freiheit auch immer für soziale Gerechtigkeit eingetreten. Seit zwei Jahren gelte er deshalb in den Augen von einigen als Satan, weil diese nur schwarz-weiß sähen. Die USA habe diesen Standpunkt: wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Er wolle aber, bevor er sich für etwas oder jemand entscheide, die Umstände klären und die verschiedenen Wege prüfen.

Die ganzen Aggressionen liefen darauf hinaus, dass sie dich formen wollen. Man müsse sein, wie sie wollen. Er sei ein Syrer und bleibe ein Syrer. Die Opposition, der er angehöre, sei inzwischen selber gespalten. Wenn er die syrische Fahne hochgehalten habe, sei er von manchen schon verdächtigt worden. So gebe es auch Gerüchte über ihn, z. B. dass seine Mutter eine Jüdin sei. Solche und andere Dinge würden durch sogenannte soziale Netzwerke wie Facebook gestreut, die aber zurzeit eher ein Verhängnis als ein soziales Netzwerk darstellten. So werde auf Facebook nach allen Regeln der Kunst gelogen, getrickst und intrigiert. Es wäre schön, wenn diese Helden ihre Namen nennen würden, damit man weiß, mit wem man es zu tun hat. Alles, was schlecht ist, ziehe die Leute an und bleibe eher im Gedächtnis und werde weiter verbreitet.

Duraid Lahham hat als Oppositioneller Repression in Syrien erfahren und wurde gelegentlich auch verhaftet oder bekam Todesdrohungen am Telefon. Auf die Frage seines Sohnes, ob sich das alles lohne, antwortete er: Ein freier Soldat kämpfe für seine Heimat und werde nicht fahnenflüchtig.

Es gebe in Syrien welche, die Syrien zerstören oder in Brand stecken wollen. Es gebe Staaten, die in Syrien agieren und selbst den Geruch von Freiheit und Demokratie gar nicht kennen. In Dar‘a habe alles angefangen.[4] Er habe mit 40 Künstlern eine Erklärung unterzeichnet. Sie hätten die Wahrheit über die Unruhen herausbekommen wollen und deshalb eine Untersuchung und die Bestrafung der Schuldigen verlangt. Außerdem hätten sie zum Andenken an die Toten eine einstündige Mahnwache durchführen wollen. Dies sei auf keine große Zustimmung in der Bevölkerung gestoßen. In Dar‘a habe es wirklich als eine Volksbewegung angefangen. Die ganzen Jahre seien sie für Demokratie und Freiheit eingetreten und in Dar‘a habe es einen Aufstand dafür gegeben. 1969 seien er und andere Schauspieler regelmäßig verhaftet worden, wenn sie im Volkstheater Demokratie oder Freiheit verlangt haben.

Gegen die staatliche Ordnung habe er nichts, er kritisiere die

دريد لحام Duraid Lahham, mittlerweile 80 Jahre alt, absolvierte die Fernsehsendung mit bemer-kenswertem Elan. Das Foto stammt von ca. 1990. Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Duraid_Lahham.jpg Public Domain

Herrschaft. Lahham wurde gefragt, ob er dafür sei, dass der syrische Staat untergeht. Er antwortete: Stell Dir vor, wenn das passiert, dann kommt es zu noch mehr Krieg, Gemetzel und Zerstörung. Das dürfe nicht sein. Es handle sich um eine große Intrige, die aber nicht von den Leuten komme, die aufgestanden sind. Die Schwachpunkte der Bewegung und der Situation würden ausgenützt von Feinden Syriens, die den Protest in einen militärischen Konflikt verwandeln, der von der Opposition gar nicht gewollt war.

Es gebe einen unterirdischen Tunnel in Syrien, den die „Aufständischen“ nutzen. Ein solcher Tunnel in 400 m Tiefe und einem Durchmesser von 10 m werde nicht in 24 Stunden spontan fertig gestellt. Daran sehe man, dass es sich um keinen innersyrischen Konflikt oder einen Bürgerkrieg handelt, sondern um einen von langer Hand vorbereiteten Angriff. Die Kräfte, die diesen Angriff auf Syrien führen, haben nur auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet.

Lahham wurde in der Sendung gefragt, ob er der Meinung sei, dass die syrische Regierungsmacht auch Fehler gegenüber der Bevölkerung gemacht hat. Darauf antwortete Lahham, dass dies stimme. Aber selbst wenn die syrische Staatsmacht einen anderen Kurs eingeschlagen hätte – viel menschlicher und gerechter –, wäre es so gekommen, wie es jetzt ist. Du meinst, es sei alles geplant gewesen, fragte der Moderator der Sendung.

Antwort von Lahham: Es sei wie mit dem Krieg im Libanon 2006[5] . Zunächst habe jeder geglaubt, der Anlass für den Militärschlag Israels sei die Entführung israelischer Soldaten durch die Hisbollah gewesen. Tatsächlich aber sei es ein vorbereiteter Krieg gewesen, wie sich später herausstellte.

Er möge eigentlich die Revolution, sie sei etwas Schönes. Sie bedeute immer etwas Gutes, Gesundes. Revolution bedeute aber nicht, dass man gegen die eigenen Leute vorgehe und ihr Blut vergossen werde. Wenn vollbesetzte Züge zerstört oder Elektrizitätswerke gesprengt würden, so könne es sich nur dann um revolutionäre Taten oder Bürgerkrieg handeln, wenn bestimmte Landesteile betroffen sind oder zum Beispiel Ministerien lahmgelegt werden. Wenn aber die ganze Bevölkerung unter der Zerstörung der E-Werke leidet und im Dunkeln sitzt, könne es sich nicht um Revolution handeln. Wenn ein Auto mitten auf einer belebten Straße voller Kinder, Menschen, Schülern in die Luft gesprengt werde, sei das keine Revolution.

Niemand zerstöre sein eigenes Volk. Wenn aber in einen solchen Konflikt Waffen und Ausrüstung hineingeschleust würden, gäbe es kein Halten mehr. Alle Welt habe im Namen Syriens gesprochen, aber niemand habe das syrische Volk gefragt. Keiner habe die Syrer gefragt, die im Ausland wohnen und auch die nicht, die in Syrien wohnen. Der Moderator meinte, dass die Syrer selbst über Syrien bestimmen müssten. Daraufhin meinte Lahham, er hoffe, dass die Syrer so entscheiden.

Lahham ist in den sechziger und siebziger Jahren bereits populär geworden mit Liedern wie zum Beispiel Yamu[6] , über die Mutter zum Muttertag, der in Syrien, Palästina und Libanon am 31. März gefeiert wird. In diesem Lied bedauerte er, dass seine Mutter gestorben ist, bevor er ihr alles zurückgeben konnte, was er ihr verdankt. Auf der andern Seite äußerte Lahham in der Fernsehsendung, dass er froh sei, dass seine Mutter den Krieg in Syrien nicht mehr mit erleben muss. Er verehre seine Mutter und seine syrische Heimat wie seine Mutter. Der Fernsehsprecher äußerte seine Hochachtung vor Lahhams Liebe zu Mutter und Heimat. Lahham erläuterte, warum ihm so viel an Syrien liegt. In Syrien gebe es 6000 Jahre Kultur. Syrien sei beispielhaft in der Welt für sein soziales Zusammenleben der Kulturen, alle Religionen seien vorhanden.

Eine Frau habe in Syrien um ein oder zwei Uhr nachts auf der Straße gehen können, ohne belästigt zu werden. Und jetzt versteckten sich die Leute schon um sechs oder sieben Uhr abends in ihren Häusern, aus Angst vor Sprengsätzen und Granaten. Lahham fragt, was Syrien getan habe, dass seine Altertümer gestohlen oder zerstört werden. Wenn man ein Volk vernichten wolle, müsse man seine Kultur vernichten und seine Geschichte.

Der Moderator fragt Lahham: „Warum Syrien? Hast Du eine Antwort für mich.“ Lahham: „Nein, ich habe keine Antwort. Vielleicht ist es Widerstand, vielleicht Wut, Hass. Es handelt sich um eine gezielte Zerstörung Syriens. Es gab wichtige Textilfabriken in Aleppo, die für den ganzen Orient produzierten. Sie haben Sie geplündert und die Anlagen

Syrian boys, whose family fled their home in Idlib, walk to their tent, at a camp for displaced Syrians, in the village of Atmeh, Syria, Monday, Dec. 10, 2012 Foto: MUHAMMED MUHEISEN, Freedom House CC BY 2.0 Quelle: Flickr

und alles in die Türkei geschafft. Diese Textilindustrie machte dreiviertel der syrischen Wirtschaft aus. – Was hat Syrien falsch gemacht? Was hat Syrien Euch getan, dass ihr so mit ihm umgeht und das ganze Geld und die ganze Welt benutzt, um Syrien kaputtzumachen und die Leute abzuschlachten?“

Der Moderator sagt: „2011 warst Du bei CNN. Du hast dort geäußert, dass Du Angst hast um den arabischen Frühling, dass es ein arabischer Herbst wird. Und jetzt, drei Jahre nachdem Du das gesagt hast: Ist es so gekommen? Wenn wir sehen, was alles passiert, im Jemen, im Irak, in Syrien und im Libanon.“

Lahham: Alle Welt habe im Namen Syriens gesprochen, aber niemand habe das syrische Volk gefragt.

Envisioning Syria‘s Political Future – so der Titel der Konferenz des privaten, weltweit führenden britischen Think Tanks Chatham House in London. Wikipedia schreibt über Chatham House: Die hier erstellten Expertisen und Lösungsempfehlungen können durch die international tätigen Mitglieder weltweit gezielt verbreitet werden. Einzelne Schlüsselprojekte werden von der Rockefeller-Stiftung, der Bill & Melinda Gates Foundation, der Konrad Adenauer Stiftung, der NATO oder der EU finanziert und gesponsert. To envision bedeutet ausmalen, vergegenwärtigen, vorstellen. Im Bild also handverlesene, vom Westen protegierte Persönlichkeiten, die sich auf einer Konferenz in London die politische Zukunft Syriens „ausmalen“ – offensichtlich eine heitere Sache. Bei Gefallen vollenden ihre Geldgeber dann das Gemälde mit militärischer Gewalt. Orginalbeschriftung des Fotos: Envisioning Syria‘s Political Future – Obstacles and Options, Chatham House event, 14 June 2011, Ausama Monajed, Director of Communications, National Initiative for Change; Nadim Shehadi, Chatham House; Dr Radwan Ziadeh, Visiting Scholar, Carr Center for Human Rights at Harvard University; Dr Najib Ghadbian, Associate Professor of Political Science and Middle East Studies, University of Arkansas, St. James's, London, England, Vereinigtes Königreich Foto: Chatham House CC BY 2.0 Quelle: Flickr

Lahham: „Schau, was passiert jetzt in Tunis? Was ist jetzt in Ägypten? Was passiert jetzt in Libyen? Da hast Du die Gewissheit, dass es sich nicht um den Willen der Bevölkerung handelt.“ Der Moderator: „Die sozialen Beziehungen sind am Kaputtgehen.“ Lahham: „Die Träume der Bevölkerung sind in eine ganz andere Richtung gegangen.“ Moderator: „Kusay[7] hat Dich gefragt: Wenn Du heute einen Film machen würdest, wie würde der aussehen?“ Lahham: „Ich wünschte mir, dass ich so viel Einfluss hätte, einen Film zu machen über den Fall Syrien. Über Syrien, warum es passiert, weshalb es passiert, wieso es passiert. Es würde eine Recherche darüber, wer dahinter steckt und welche Motive.“

Moderator: „Glaubst Du, dass ein Künstler darin eine Rolle übernehmen könnte und welche?“ Lahham: „Wenn jemand mich trifft und sich wundert, dass ich noch da bin, dann begrüßen und umarmen wir uns. Er wünscht mir ein langes Leben. Die Leute hoffen sehr auf die Künstler. Syrien hat früher alle Flüchtlinge aufgenommen – sogar aus Europa! Auch Flüchtlinge aus den arabischen Nachbarländern wie Palästina und Irak. Aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass die Syrer selber zu Flüchtlingen werden in aller Herren Länder.“[8] Die Freiheit der ganzen Welt sei nichts gegen das Elend einer syrischen Familie, die im Zelt eines Flüchtlingslagers friert.

„Die Demokratie der ganzen Welt und die Freiheit der ganzen Welt ist nichts im Vergleich zu einer Träne, die auf der Backe eines syrischen Flüchtlingskindes gefriert. Ich habe das im Fernsehen gesehen, das Kind ist erfroren und sogar seine Tränen waren gefroren. Ich hätte nie gedacht, dass dies eines Tages passieren wird. Ich habe gedacht, Israel wird Syrien vielleicht zerstören, so wie es Libanon zerstört hat. Ich hätte nie gedacht, dass Syrien von seinen eigenen Kindern, Brüdern und Freunden zerstört wird. Ich hätte nie gedacht, dass Syrer im Flüchtlingslager landen. Ich frage mich, warum ich hier bin. Ich möchte nicht zum Flüchtling werden. Meine Ehre ist hier in meinem Land, in meiner Straße, in meinem Haus und in meiner Stadt.“

Der Moderator spricht die Hoffnung aus, dass der Krieg zu Ende geht, Syrien wieder aufgebaut wird und die Träume aller Syrer von einem Staat und Heimatland aufgehen. Lahham: „Alle Strömungen müssen sich zusammensetzen. Es ist nicht richtig, was Ihr jetzt mit Syrien macht. Setzt Euch zusammen und redet zusammen und kommt zu einem Ergebnis.“ Moderator: „Sie werden zusammensitzen, auch wenn es lange dauert.“ Lahham: „Hört auf, Euer Land zu vernichten! Das Ergebnis kann nur eine gemeinsame Diskussion sein.“

Alles nur Show bei der UNO

Moderator: „Du warst bis 2006 Botschafter für ‚die gute Sache‘ bei den Vereinten Nationen. Du hast dort gekündigt, weil Israel Libanon angegriffen hat. Wenn Du heute immer noch bei den VN wärst, was käme Dir als erstes in den Sinn?“ Lahham: „Vielleicht die syrischen Flüchtlinge, die in Nachbarländer geflohen sind, oder die Inlandsflüchtlinge. Vielleicht wäre das meine Aufgabe. Wenn man mir die Gelegenheit bieten würde, dieser Aufgabe nachzukommen, bräuchte ich keinen Botschafterposten. … Ich werde nicht warten, bis ich UN-Botschafter werde, weil ich entdeckt habe, dass es keine „gute Sache“ bei der UNO gibt. Alles ist dort nur Show.“

Lahham: „Mein Streit mit der UNICEF ging darum: Nachdem ich Fatimas Tor[9] im Westen besucht haben, sagte ich, dass ich ein Freund des Aufstands sei. Das hat Israel gestört und es beschwerte sich bei der UNO. Ich sei ein Terrorist. … Daraufhin habe ich meinen Ausweis als Botschafter zurückgegeben. Sie wollen einen Botschafter ohne Gesicht. Sie brauchen nur ein Abziehbild.“

Der Moderator sagte, er habe verstanden, dass Widerstand jetzt Terror heißt und Terror jetzt als Freiheit bezeichnet wird. Und der Besatzer sei zum Befreier geworden. Die Begriffe seien vertauscht worden und ihr Sinn entstellt.

Danach kam Lahham noch auf Chemiewaffen zu sprechen. Zum Vorwurf, Syrien benutze chemische Waffen, meinte Lahham, er wisse nicht, wer chemische Waffen verwende. Wer Vernichtungswaffen verwendet hat, sei ein Verbrecher, egal wer. Lahham: „Aber, wenn Syrien als Land der Liebe und Land der Wirtschaft mit Sanktionen belegt wird und es deswegen zu wenig Milch und zu wenig Medikamente gibt und deswegen Hunderte von Kindern und alten Leuten sterben – ist das keine Vernichtung?“

Diana Wittmann, Peter Feininger, 7.2. 2014

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2] Al Mayadeen (arabisch ‏الميادين‎, DMG al-Mayādīn, englisch Al Mayadeen geschrieben, deutsch auch Al-Mayadeen) ist ein panarabischer Nachrichtensender, der am 11. Juni 2012 aus dem Libanon das erste Mal ausgestrahlt wurde. Der Nachrichtensender beabsichtigt die Reduzierung des Einflusses der populären arabischen Nachrichtensender Al Jazeera und Al Arabiya, beide Nachrichtensender wurden von arabischen Golfstaaten gegründet.

Ghassan bin Jiddo ist der Direktor des Senders. Er war der Direktor Al Jazeeras im Iran sowie Beirut und leitete eine populäre Talkshow. Er verließ den von Katar finanzierten Sender Al Jazeera im Jahre 2011 aufgrund der Berichterstattung des Senders über den Konflikt in Syrien. Der Nachrichtensender besitzt ein Netzwerk von Journalisten in den palästinensischen Gebieten in Gaza, Ramallah und Jerusalem.

http://de.wikipedia.org/wiki/Al_Mayadeen

Mayadeen ist der Plural von Maidan (ميدان). Dies heißt wörtlich Feld, öffentlicher Platz und ist auch die Wurzel der Bezeichnung des Kiewer Platzes Maidan. Auch der Kairoer Maidān at-Taḥrīr ist berühmt geworden als Platz der Befreiung.

4] Zu den Vorgängen in Dar‘a s. u. a. http://www.balqis.de/de/daraa.html

6] Duraid Laham - Yamu 1974 دريد لحام - يامو – YouTube http://www.youtube.com/watch?v=arnUUvdXe44

7] Der oben erwähnte Schauspielerfreund

8] Im Arabischen heißt es wörtlich in allen Ländern Gottes, damit ist außerhalb der Heimat gemeint

9] Zur für uns schwer zu verstehenden Bedeutung des Fatima-Tores:

Fatima-Tor, auch als Grenzübergang Guter Zaun bekannt, ist ein ehemaliger Übergang zwischen dem Libanon und Israel. Auf der libanesischen Seite liegt es nahe dem Dorf Kfar Kila und auf der israelischen Seite westlich von Metula. Der Übergang ist seit dem israelischen Rückzug aus dem Libanon am Ende des Süd-Libanon-Konflikts 1982 – 2000 geschlossen. Seit Sommer 2000 war das Fatima-Tor Schauplatz von vielen anti-israelischen Demonstrationen und grenzüberschreitende Steinwürfen aus dem Libanon nach Israel. http://en.wikipedia.org/wiki/Fatima_Gate

Report of the Secretary-General on the United Nations. Interim Force in Lebanon (for the period from 18 July 2000 to 18 January 2001) http://www.un.org/depts/DPKO/Missions/unifil/n0121809.pdf#search="fatima gate"

C. Skelton, „The Syrian opposition: who’s doing the talking?“, The Guardian, 12-Juli-2012. [Online]. Verfügbar unter: http://www.theguardian.com/commentisfree/2012/jul/12/syrian-opposition-doing-the-talking. [Zugegriffen: 13-Feb-2014].


   
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